Die Reisegruppe war seit einem Tag in Kraków angekommen und machte sich im Rahmen ihrer Bildungsfahrt für die nächsten Reiseziele bereit. Das waren zum einem ein Stadtrundgang in Kraków direkt mit anschließendem Besuch von Schindlers Fabrik. Frisch gestärkt durchs Frühstück im Pollera Hotel, ging es direkt früh um 9:00 Uhr los. Die Gruppe entdeckte die unzähligen Cafés und Restaurants in den weiten Straßen der zweitgrößten Stadt Polens. Dabei beeindruckte nicht nur die Architektur, sondern auch die Aktivität in der Stadt. Um der Kälte ein wenig entgegen zu wirken, besuchte die Reisegruppe ein Café namens Singer. Die Atmosphäre in diesem Lokal war sehr stilvoll gehalten und charakterisierte alte Nähmaschinen, die Singer. Nachdem wir uns also aufgewärmt hatten machten wir uns auf den Weg unsere Reisebegleiterin kennenzulernen um mit ihr noch einiges über die Stadt Kraków zu erfahren und in Schindlers Fabrik einzutauchen. Der Aufenthalt in dieser beschäftigte sich vor allem mit dem Thema wie war der Alltag in Polen vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und wie danach. Wir erfuhren wie der Nationalsozialismus radikal innerhalb der eingenommenen Stadt durchgesetzt wurde, welche neuen Regeln, welche neuen Ordnungen es gab in dieser Zeit und vor allem wie es den Bürgern und Bürgerinnen während des Aufenthaltes der Deutschen ging. Uns wurden die grausamen Taten dieser nochmal vor Augen geführt. Propaganda, Sklaverei und Ausbeutung mussten die Polen durchleben, unter katastrophalen Umständen. Der Tod war also ein ständiger Begleiter zu dieser Zeit.
Mit Beendung der Führung, gewannen wir nicht nur mehr Eindrücke der deutschen Geschichte, auch aus der Sicht eines anderen Landes, sondern wurden auch mit unserer Vergangenheit konfrontiert. Es kamen Fragen auf, Unverständnis und teilweise Schuldgefühle. Denn obwohl wir nicht direkt in Verbindung mit den Taten der NSDAP stehen und Deutschland heutzutage nicht mehr unter diesen Umständen handelt und regiert wird, möchte man als Deutscher mit diesen Taten nicht in Verbindung gebracht werden und nicht der Schuldtragende sein. Damit soll nicht die Vergangenheit geleugnet oder verschwiegen werden. Dennoch wirkt dies befremdlich, gerade wenn man im Hinterkopf hat, dass diese Ereignisse nur knapp 83 Jahre her sind.
Im Anschluss gab es noch einen Restaurant Besuch zu Stärkung und damit bot sich eine Diskussionsrunde für die erlebten Ereignisse an.
F.G.
Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch die Zwickauer Partnerschaft für Demokratie. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.